15 Tipps zur psychischen Gesundheit

Unbeschwert frei

Wir alle erleben derzeit eine noch nie dagewesene Ausnahmesituation durch die COVID-19 Pandemie. Diese stellt auch unsere Psyche vor große Herausforderungen.

In diesem Informationsblatt findest Du insgesamt 15 Tipps, um auch Deine psychische Gesundheit in diesen herausfordernden Wochen zu unterstützen. Im Mittelpunkt stehen dabei Vorschläge für die erfolgreiche Begegnung mit den aktuellen Sorgen und Ängsten sowie spezielle Tipps für die häusliche Isolation oder Quarantäne – auch für Ihre Kinder.

Hinweis: Zu den Tipps selbst weisen wir daraufhin, dass jeder Mensch anders ist – wähle daher für Dich jene Maßnahmen, die Dich am meisten ansprechen.

Tipps bei Sorgen und Ängsten

1. Beschränke Deinen Medienkonsum

Gestalte den Medienkonsum zu COVID-19 bewusst und limitiert. Immer wieder mit bestimmten Bildern und Berichten konfrontiert zu sein, ist mehr belastend als hilfreich. Nimm dir jeden Tag ganz bewusst Auszeiten von dem Thema Corona Virus. Dies ist auch für Deine Kinder besonders wichtig. Lenken ihre Aufmerksamkeit auf andere Themen.

2. Halte Dich von Panikmeldungen fern

Setze Grenzen und verzichte darauf, kursierende Ketten-SMS, E-Mails, Videos, WhatsApp und Social Media Nachrichten zu COVID-19 zu lesen oder selbst weiter zu verbreiten. Orientieren dich vorzugsweise an den Informationen des Österreichischen Gesundheitsministeriums sowie der Landesregierung auf den jeweiligen Websites.

3. Fokussiere Dich auf Positives

Suche bewusst positive Ankerpunkte und Inhalte für Dein tägliches Leben, die beruhigen und stabilisieren. Das können Gespräche mit Ihren Bezugspersonen, körperliche Aktivität oder eine angenehme Kaffeepause sein. Versuche dankbar für die kleinen Dinge zu sein, die Dir Freude bereiten.

4. Nimm Deine Emotionen bewusst wahr

Wir alle haben unterschiedlichste Emotionen in dieser unerwarteten und ungewohnten Situation, das ist verständlich und normal. Ein Zuviel an Emotionen verursacht jedoch Sorgen, Ängste, Stress und Verzweiflung. Schütze Dich davor, indem Du dir sehr bewusst Zeit nimmst, wahrzunehmen und auszudrücken, was Du fühlen. Vielleicht schreibst Du Deine Gedanken gerne nieder oder drückst diese durch künstlerische Betätigung aus. Suchen Dein ganz persönliches Ventil.

5. Begrenze das Grübeln

Die aktuelle Situation kann Dich zum Grübeln bringen. Ein Zuviel davon ist jedoch nicht gut, da es Stress verursacht. Lege dir eine Strategie zurecht, wie sie aktiv Deine Aufmerksamkeit zu einer anderen Tätigkeit umlenken können, die Dir Freude bereitet.

6. Pflegen Deine Kontakte über digitale Kommunikation

Verbundenheit mit der Familie oder dem Freundeskreis gibt Halt. Nutze dazu das Telefon und Videochats. Eine Idee: Frage doch Deine Familie und Freunde, wie sie mit der Situation umgehen – und besprecht die Themen, z.B .jene, die in diesem Informationsblatt angesprochen sind. Im Bedarfsfall kannst Du professionelle Hilfe auch über aktuell eingerichtete Corona Hotlines holen, etwa die Corona-Sorgen- Hotline des Landes Tirol unter 0800 400 120 oder die Helpline des Berufsverbands Österreichischer PsychologInnen unter 01/504 8000.

7. Führe Entspannungsübungen durch

Angst und – geistige wie körperliche – Entspannung können nicht gleichzeitig stattfinden. Machen Sie daher Entspannungsübungen und wirke so Deinen Ängsten entgegen. Im ersten Schritt ist es bereits zielführend, wenn Du dich beruhigst, indem Du tief einatmest und bis 5 zählst, und ausatmest während Du bis 10 zählst. Du findest online zahlreiche Anleitungen zu Entspannungstechniken wie Atemübun- gen, autogenes Training, progressive Muskelentspannung oder Aufmerksamkeitsübungen.

8. Denke daran: die Situation wird vorübergehen

Halte Dir immer wieder vor Augen, dass die COVID-19 Pandemie vorübergehen wird. Schütze Dich, solange die Pandemie noch andauert durch striktes Einhalten der vorgeschriebenen, allseits kommunizierten Hygienemaßnahmen, wie regelmäßiges Händewäschen. Informationen dazu finden sie auch unter Aktuelles auf https://www.arbeitsmedizin- hall.at/ – und denke daran, auch Deine psychische Gesundheit zu schützen. Plane Aktivitäten für die Zeit nach COVID-19, sei es beruflich oder privat, alleine oder mit Menschen, die Dir wichtig sind.

9. Halte eine Tagesstruktur ein

Struktur gibt Ihnen Sicherheit und macht stark, das gilt grundsätzlich, doch besonders in der aktuellen, ungewohnten Situation. Unsere Tagesstruktur ist mit einem Ritual vergleichbar, halte diese weiter ein: Stell den Wecker wie gewohnt und steh auf, wie immer. Mache Dich für den Tag zurecht, halte die gewohnten Essens-, Schlafens-, Arbeits- oder Lernzeiten ein.

10. Plane Deinen Tag

Durch aktiv geplantes Handeln behältst Du die Kontrolle über Deinen Alltag. Das gilt grundsätzlich, doch Du bist damit auch der aktuellen, außergewöhnlichen Situation nicht hilflos ausgeliefert, sondern kannst Dein Leben aktiv gestalten. Nehme Dir tägliche Arbeiten fix vor, beruflich wie privat. Plane auch ein tägliches Highlight – sei es auch noch so klein –, auf das Du dich freuen kannst.

11. Starte Projekte, die Du bisher aufgeschoben hast

Vielleicht ist genau jetzt in dieser Ausnahmesituation der richtige Zeitpunkt, auch nicht so wichtige, kleine Arbeiten oder Projekte zu erledigen, z.B. Schreibtisch oder elektronische Ablage neu zu ordnen.

12. Besinne Dich auf Deine Stärken

Ressourcen helfen, Krisensituationen durchzustehen. Innere Ressourcen sind alles, was positiven Erfahrungen in Deinem Leben gemacht haben. Klopfe gerade jetzt selbst auf die Schulter für alle Herausforderungen, die Du schon gelöst und erfolgreich überwunden hast. Mache Dir in dieser außergewöhnlichen Situation Deine Stärken und Talente bewusst, und setze diese ein.

13. Bewege Dich

Regelmäßige Bewegung wirkt sich positiv auf die Psyche aus und reduziert Anspannung oder Stress. Sport ist auch auf engstem Raum möglich: Videos im Internet liefern Anregungen und Trainingsprogramme.

14. Sprich mit Deinen Kindern über die aktuelle Situation

Erkläre ihnen in altersgerechten Worten, warum die häusliche Isolation oder Quarantäne wichtig ist. Unicef hat auf Ihrer Website Ratschläge veröffentlicht, wie man mit Kindern über Corona sprechen kann – und wie Du Deine Kinder beruhigen und schützen kannst, mehr auf https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/ blog/coronavirus-acht-tipps-mit-kindern-darueber- zu-sprechen/212392

15. Erarbeite mit Deinen Kindern Regeln für den Alltag zu Hause

Plane und regle gemeinsam mit Deinen Kindern, wie Du die Zeit zu Hause bestmöglich nutzen kannst. Definiere für schulpflichtige Kinder klar, wann es Lernzeiten gibt und wann Freizeit. Lege auch fest, wann sich – nach Möglichkeit und Alter – jeder mit sich alleine beschäftigt. In der Freizeit soll es auch Platz geben für gemeinsame Aktivitäten: Spielen, Backen, Basteln, Singen, Vorlesen und vieles mehr. Bewegung ist essenziell: Ermögliche Deinem Kind auch zu Hause die notwendige Bewegung, auch gemeinsam, wie etwa Tanzen oder Bewegungsspiele.

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